Der Schauplatz von Benedict Wells (geboren 1984) neuestem Roman »Hard Land« ist Grady, ein unwirklicher, kleiner, veraltender Ort in der Nähe von dem »Lake Virgin (Jungfrausee)« im Zentrum von Missouri, bekannt nur als der Geburtsort eines von Wells erfundenen bedeutenden Autors, ein gewisser William J. Morris, der ironischerweise einen gefeierten Gedichtzyklus namens »Hard Land« geschrieben habe, und dessen die »geheime Pointe« angeblich eines der berühmten 49 Geheimnissen der Ortschaft sei. Dies lautet ein von den zwei Hauptthemen hinter dem Erwachsenwerden des Protagonisten und Hauptfigur, Sam, dessen Mutter tödlich erkrankt ist. Leider entdecken wir in den 342 Seiten des Buchs, halt zwei von den 49 Geheimnissen, und die zweite ist zwar was Entscheidendes: dass wer es nur weiß, täglich und kostenlos einen Blaubeermuffin von der alten Dame des Brautmodengeschäfts bitten darf. Es genügt zu sagen, dass das Symbol des von Morris geschriebenen Gedichtbands, angeblich voll Metaphern und Allegorien, fast nichts der Fantasie des Lesers überlässt.
Getreu dem banalen Genre des Bildungsromans, dieser Roman folgt einem ausgetretenen Pfad traditioneller Tropen, ohne jenen unerwarteten Erzählstil. Er beschreibt den Übergang vom egoistischen Kind zum selbstständigen Erwachsenen in einer klischeehaften Art und Weise. Die Erzählung behandelt die 80er Jahre in Hollywood-Manier; eine für Wells faszinierende Zeit voller legendärer Musik, Blockbuster-Filme und jugendlicher Unschuld, komplett mit seinem mittelwestlichen Charme und Besonnenheit. In seiner Beschreibung des amerikanischen Alltags trifft Wells einigermaßen den Rassismus, die Homophobie und die Prüderie einer Kleinstadt in Missouri, entfernt sich jedoch von seinem geschickten Realismus, indem er beschreibt, dass es in Grady ein sterbendes Einkaufszentrum (Mall) gab, etwas, was damals in solch einem »beschissenen Kaff« in Missouri nie zu finden wäre. Mit einer mitfühlenden und sterbenden Mutter und einem älteren, sexuell aktiven weiblichen Liebesinteresse, »Hard Land« ist eine typische White-Boy-Geschichte, wenn ich jemals eine gelesen habe, doch diesmal sogar mit dem Breakfast-Club-Fetisch von einem Autor aus der Millennium-Generation, sogar mit Charakteren sowie einem reichen Freund, Cameron und einer älteren Schwester, Jean. Beide dieser Ideen sind angeblich direkt aus »Ferris Bueller’s Day Off« geklaut. Doch Sam ist kein charismatischer und selbstbewusster Charakter wie Ferris, sondern ein selbstmitleidiger Jugendlicher, der viele emotionale Probleme und Panikattacken durcharbeiten muss, bevor er seinen Weg findet. Der Text ist zwar an Ferris Bueller gewidmet und wird gefolgt von einer gegensätzlichen Playlist, die Lieder enthält, die überhaupt nicht dieser Ära gehören, zum Beispiel REM und Counting Crows. Alles in allem ist Wells offensichtlich ein großer Fan der amerikanischen Kultur, der Achtziger und der John-Hughes-Filme, aber »Hard Land« bleibt in seiner Anziehungskraft zurück und verbraucht etwa einhundertfünzig zusätzliche Seiten, um Details herauszuarbeiten, die dem Leser von Anfang an bewusst sind. Foto: Vivian K; Unsplash
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In Abbas Khiders Buch Ohrfeige nimmt ein frustrierter Karim Mensy verträumt eine Beamtin von der deutschen Ausländerbehörde als Geisel, um endlich seine Geschichte zu erzählen und die Oberhand über eine Situation zu gewinnen, in der er sich ungehört und unverstanden fühlt. Er nimmt den Leser mit auf eine Flüchtlingsreise aus dem Irak bis nach Bayern, eine ungewollte letzte Station auf dem Weg nach Paris. Innerhalb von Minuten nach seiner Ankunft in Deutschland wird er von der Polizei festgenommen, und findet sich vor der Zwangsrekrutierung des Hussein-Regimes sicher. Karim ist jedoch ein Ausländer und ein Neuankömmling, der ständig der deutschen Bürokratie unterworfen ist, während er Asyl in einem Land sucht, in dem er die Sprache nicht kann. Er verbindet sich mit einigen seiner Landsleute, leidet aber unter seiner eigenen körperlichen Verwirrung, da er mit Unsicherheiten über seinen Körper und ernsthaften Problemen der Selbstwahrnehmung und des sexuellen Selbstvertrauens zu kämpfen hat.
Von Stadt zu Stadt geschoben, ist er frustriert über die Unfähigkeit zu arbeiten und Deutsch zu lernen, meistert zwar allmählich beide Herausforderungen mit einer geduldigen Navigation durch das deutsche Asylrecht. Die Geschichte spielt vor, während und nach der amerikanischen Besetzung des Irak und der Druck führt Karim, seine Landsleute und andere Asylsuchende letztendlich in verschiedene Richtungen, von Abschiebung über Integration bis hin zu religiöser Inbrunst und Wahnsinn. Als der Protagonist endlich mit seinen persönlichen Problemen vorankommt, ist dies auf eine Weise, die den Leser etwas schockiert und einen Zwiespalt zwischen der allgemeiner Moral und der Empathie für die leidende Figur von Karim erzwingt. Als Speigel-Bestseller untersucht der Roman eine sinnvolle persönliche Darstellung einer Geflüchteten in einem fremden Land und lässt den Leser nochmal wieder hinterfragen, was Heimat bedeutet, wobei diesmal Fragen der Selbstidentität und Bewegungsfreiheit im Vordergrund stehen. Obwohl er von der Gewalt des Krieges verschont bleibt, fühlt sich sein Versuch, ein normaler Mensch zu werden, immer noch wie eine Ohrfeige an. Wie die Frau Schulz des Auslandsamts, sind die Leser von dieser intensiven Erzählung gefesselt und von ihren Erkenntnissen gefangen. Durch mehrere in kursiv geschriebene Traumsequenzen, die auch als eine bekiffene Fantasie gedeutet werden, entdecken wir einige seiner tiefsten Ängste und Sehnsüchte. Dies funktioniert anscheinend als erzählerisches Mittel, um die gesamte Prämisse des Buches zu hinterfragen, die Geiselnahme, die es ihm ermöglicht, seine Geschichte endlich Stück für Stück zu erzählen. Dies tut er akribisch und mit einer seiner besonderen, mit Haschisch durchzogenen Zigaretten in der Hand. Foto: Markus Spiske, Unsplash
El video de Jonathan Young sobre el viaje del héroe comenzó con una cita de Joseph Campbell: "Tenemos que estar dispuestos a deshacernos de la vida que hemos planeado para tener la vida que nos espera". En el video, niega la coherencia del bien vs. malvado, masculino vs. mujer. El mundo no es blanco y negro, sino gris y nuestra misión es superar nuestras formas de pensar aprendidas que parecen dividirnos y nos impiden alcanzar nuestro máximo potencial. Compartió con nosotros que el diagrama del viaje de un héroe es un círculo completo en el que regresamos al lugar donde comenzamos. Con el trabajo de Marija Gimbutas como recurso, Young teorizó que el aumento de la población y el hacinamiento del espacio habitable (una escasez) provocaron guerras e hipotéticamente el cambio antiguo del paradigma matriarcal (tesis / creatividad) al masculino (antítesis / ambición), sugiriendo que la integración de estos dos representara una síntesis societal o una nueva forma de ser. El avanzar lento hacia la igualdad implica un progreso más allá de la antigua jerarquía, pero en este viaje hacia la verdadera igualdad, la pérdida de privilegios o ventajas provoca una reacción violenta. Somos testigos de esto hoy día. Luiz Rodríguez describió algunas de las mismas ideas cuando afirmó que esta escasez percibida es una falacia y que si regresamos a la tierra y nuestras raíces indígenas, encontraremos una cierta abundancia y la sostenibilidad.
Disfruté del ejemplo de Gandalf el Blanco del Señor de los Anillos. Al adquirir experiencias y conocimientos nuevos nos brinda nuevas herramientas que nos hacen más fuertes y sabios, lo que nos permite marcar una diferencia más grande en el mundo. Young dice que la derrota es como la muerte y que la redención parece una resurrección. La derrota se comparó brevemente con la noche oscura del alma, que se hizo famosa por la poesía y la tesis posterior de Juan de la Cruz en el siglo XVI. En su famosa primera estrofa del poema, él también nos habla de la inseguridad ciega (oscuridad / noche) y el miedo (ansias), que caracterizan este viaje hacia un cambio épico (la dichosa ventura) para reconectar con nuestra imaginación mítica (llamaré a esto el alma, inflamada de amores). Este poema es en realidad una metáfora de la experiencia mística para reunir el alma con lo divino, pero me parece que se alinea teóricamente con lo que describen Luiz Rodríguez, Joseph Campbell. En una noche oscura, con ansias, in amores inflamada, ¡Oh dichosa ventura!, salí sin ser notada estando ya mi casa sosegada. |
Aaron BurnsI'm an entrepreneurial linguist and musician, a European in a former life, and an indefatigable conversationalist (like June). I'm available for hire as coach, teacher, writer, editor, analyst, consultant, marketeer, content specialist, translator, interpreter, MC, facilitator or performer. This blog is a portfolio of my interest and abilities in various languages of which I have extensive knowledge. I am also a student of several other languages that I am less intimately familiar with and they all bring me great joy. I currently hold degrees in Language and Literature as well as in Vocal Music Performance, both fields in which poetics and interpretation are no strangers. Archives
December 2023
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